Diese Ausstellung mit Objekten und Stelen von Werner Steinbrecher und Grabtücher von Heinz-Friedrich Meyer ist ein Versuch, die in dem letzten Jahr entstandenen Arbeiten zum Thema Grab erstmals in einem größeren Zusammenhang zu zeigen.
Grab meint das Graben an sich, das Schaffen eines Gehäuses (konkav) und das Bilden eines Hügels (konvex). Grab ist die gespiegelte Entsprechung zum Haus. Haus als Metapher für die Kultur, Grab für die Geschichte. Grab meint aber auch -dem französischen Wort ("tombeau") folgend- das Gefallene und das mit Gefallenen gefüllte, dann das Vergraben, Verhüllen und Bedecken.
Die Objekte sind rechteckige dreidimensionale Körper, bestehend aus Holzkonstruktionen, bespannt mit Nessel, gefüllt mit Kleidern einzelner Familien, geleimt und bestreut mit Erden, Sanden und Aschen.
Die Stelen sind Metaphern für den auf dem Horizont stehenden Menschen, Markierungen des Ortes, Manifestationen des auf der Erde sich Befindens. Sie bestehen aus Holz, bestreut mit Aschen und Sanden, versehen mit verschiedenen Aufsätzen.
Die Grabtücher greifen die Tradition und Funktionen des Tuchs auf, das Betten, das Einhüllen, das Bedecken, das Schützen. Sie sind denkbar als den Sarg bedeckende Grabbeigaben oder als Hinterlassenschaft der Ver storbenen an die Nachkommen, als Spur der Begrabenen.